Sagen über ausgewählte Megalithbauwerke
 

Die Steinerne Jungfrau von Dölau

Die Steinerne Jungfrau von Dölau (Vorort von Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt);

die Steinerne Jungfrau ist der zweitgrößte Menhir Mitteleuropas (ca. 5,5 m hoch)

Die Sage:

Die Sage berichtet, dass sich einst eine (Riesen-) Jungfrau während eines Unwetters auf dem Heimweg vom Einkauf befand. Um Pfützen und Schlamm zu überqueren, ohne sich zu beschmutzen, beging sie schließlich den Frevel, ein gerade gekauftes Brot in den Schmutz zu werfen, um darüber zu steigen. Sie wurde auf der Stelle zu Stein verwandelt ...

weitere Infos unter: Cryptoneum

Der Steintanz von Boitin

 

Der größte der Steinkreise von Boitin in Mecklemburg-Vorpommern

Die Sage:

Das Dorf Dreetz lag früher in unmittelbarer Nähe des Steintanzes. Einst wurde in Dreetz eine prächtige Bauernhochzeit gefeiert. Es ging hoch her und alle waren lustig und vergnügt. In ihrem Übermut kamen einige Bauern auf den Gedanken, mit Würsten, Broten und Kuchen zu kegeln. Bevor sie damit begannen, ermahnte sie ein Geist, der in der Gestalt eines alten Mannes bei dem Fest auftauchte. Er forderte sie auf, diesen Frevel zu beenden. Die Bauern hörten aber nicht auf ihn und verspotteten den alten Mann. Zur Strafe wurden darauf alle Festteilnehmer in Steine verwandelt (Großer Steintanz).

In der Nähe des Festplatzes hütete ein Schäfer mit seinem Hund eine Herde Schafe. Er hatte dem Festgeschehen zugeschaut, sich aber nicht an dem Kegelspiel beteiligt. Er war dann von dem alten Mann aufgefordert worden, sofort mit seinen Schafen zu fliehen und sich dabei nicht umzusehen. Der Schäfer befolgte den Rat des Geistes. Als er dann schon ein Stück vom Festplatz fort war, ließ ihn die Neugier nicht ruhen. Um das Verbot sich umzudrehen, zu umgehen, bückte er sich und sah zwischen seinen Beinen durch. Im gleichen Augenblick wurden er, sein Hund und die Herde auch zu Stein (Kleiner Steintanz).

In der Johannisnacht (24. Juni) soll aus der Brautlade (13. Loch des größten Steines) ein roter Faden heraushängen. Ein Jüngling, der den Mut hat, ihn herauszuziehen, kann alle erlösen und den Schatz, der in der Brautlade liegt, behalten.

Die Brautlade

Interessante Internetseite: Das Legenden-Museum im www!

http://www.cryptoneum.de/fusion/user/news/43_Guestrow65.html#

oder 

http://www.cryptoneum.de/infos_service.html

Der Kromlech "Les sept Bonnettes" (die sieben kleinen Kappen) im Pas-de-Calais, Frankreich

Auf dem Hügelgrab (siehe Bild) befand sich  der Steinkreis, der ehemals aus 7 Steinen bestand. 5 Steine sind noch vorhanden. Ursprünglich waren 6 Steine als Kreis um 1 Stein in der Mitte aufgebaut.

Zwei Bilder, die "Die sieben Mädchen", ein anderer Name für die Gruppe, heute zeigen

Die Sage:

Sechs Mädchen, die sonntags auf dem Weg in die Hl. Messe waren, trafen einen Spielmann, der sie dazu überredete, statt des Kirchgangs lieber ein bisschen zu tanzen. Als die Mädchen auf das alte Hügelgrab stiegen, und der Spielmann in ihrer Mitte anfing zum Tanz aufzuspielen, wurden alle zu Stein.

Jean und Jeanne de Runello auf der Belle Isle, Frankreich

Doppelmenhire wie Jean und Jeanne gibt es öfters.

Die meisten sind exakt in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet, es gibt jedoch auch die Ausrichtung von West nach Ost. Diese beiden stehen etwa 250 m auseinander, Jean ist 4,70 m hoch, Jeanne 4,05 m.

Die Sage:

Warum das Liebespaar Jean und Jeanne in Stein verwandelt wurde, habe ich nicht herausgefunden. Jedenfalls soll dies auf Veranlassung von Druiden geschehen sein. Gute Feen hatten aber Erbarmen mit dem unglücklichen Pärchen und schafften es, den Zauber der Druiden zumindest manchmal aufzuheben. Von Zeit zu Zeit dürfen sich die beiden Steine einander nähern; ihr Zusammenkommen darf jedoch niemand beobachten, diese neugierige Person würde zwischen den beiden zerdrückt werden.

Die "Nine Ladies" in Stanton Moor im englischen Peak District

Hier die Nine Ladies aus zwei verschiedenen Perspektiven

Die Sage:

Neun Mädchen waren sonntags auf dem Weg zur Kirche. Als sie unterwegs einen Fiedler, einen Spielmann trafen und sich von ihm überreden ließen, statt des Kirchgangs lieber zu tanzen, wurden sie alle zu Stein. Der versteinerte "Spielmann" steht einige Meter außerhalb des Steinkreises und trägt den Namen "Kings Stone".

Die "Merry Maidens" in Cornwall

Einer der schönsten Steinkreise in Großbritannien sind die 19 "Merry Maidens"

Die Sage:

Ein anderer Name der "Merry Maidens" in Cornwall lautet "Dawn's Men". Der Ausdruck kommt allerdings nicht von Dawn=Sonnenaufgang sondern aus dem Cornischen und bedeutet "Steintanz" (dans maen).

Die Geschichte ist die gleiche wie bei vielen anderen Steinkreisen Europas: Statt zur Kirche zu gehen, tanzt eine Gruppe von Mädchen lieber und wird zu Stein. 

400 m von den "Merry Maidens" entfernt stehen zwei "Pipers" (Dudelsackspieler) genannte Menhire. Sie sind der Sage nach die beiden Musikanten, die den Mädchen aufspielten.

Die "Pipers"

Der "Blind Fiddler" in Cornwall

Ein toller Menhir ist der "Blind Fiddler"!

Die Sage:

Ein beliebtes Sagenmotiv in vielen Megalith-Gegenden scheint das des Spielmanns zu sein, der am heiligen Sonntag zum Tanz aufspielt und als Strafe zu Stein wird.

Das ist auch die Geschichte des "Blind Fiddlers"; er spielt sonntags auf seiner Fiedel und muss nun ewig hier zu Stein erstarrt stehen.

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